Magic celebrations behind windows

Die KleppArt — Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn präsentierte vom 29.05.2021 bis 15.07.2021 eine Installation von Jérôme Chazeix: 

Die Arbeit Magic celebrations behind windows berücksichtigt das Schaufenster als eine Form der Kommunikation in der aktuellen Lebenssituation. Chazeix zeigt eine totale Inszenierung, für die er bekannt ist. Seine Kunstwerke sind „total“ in dem Sinne, dass sowohl die Performer*innen als auch das Publikum zu Protagonist*innen von Parallelwelten werden, in der sie in den umgebenden Objekten Gegenstücke zu sich selbst finden. Die Zuschauer*innen werden mitgerissen und umhüllt, in die Suche nach dem Sinn zwischen New-Age-Sehnsucht und sozialer Realität.

Auf den ersten Blick gleichen die Räume einer Inneneinrichtung mit Camouflage Tapete. Skulpturale Figuren mit Wandteppichen bilden eine Gruppe. Ein Standard präsentiert menschliche Elemente als surreale Fetische oder Relikte der Zivilisation zwischen Masken und Maskerade. Sind es Relikte eines geheimnisvollen Rituals? Wappen und Gesichter zeigen Profile aus außereuropäischen Kulturen, rätselhaft und gespenstisch.

Die gefärbte Stoffbahnen tragen Auszüge aus gestickten Gedichten von Guillaume Apollinaire, Memento mori, die unserem Leben einen Sinn geben.

Chazeix lieferte ein immersives Szenario, in dem die Werke miteinander korrespondieren, um eine tiefe Bedeutung unserer Existenz unter einem schillernden visuellen Haken zu offenbaren.

Jérôme Chazeix (DE/ FR) wurde 1976 in Frankreich geboren und lebt seit 2000 in Berlin. Von 1994 bis 2002 studierte er Bildende Kunst an der Universität von Saint-Etienne (FR) und schloss dort mit einer Doktorarbeit über Gesamtkunstwerke ab. Parallel besuchte er von 1995 bis 2000 die Kunsthochschule in Saint-Etienne (FR), welche er mit Diplom im Studiengang Freie Kunst absolvierte. Von 2000 bis 2004 war er Meisterschüler bei Katharina Grosse an der Kunsthochschule Berlin Weissensee.

Jérôme Chazeix, Magic célébrations behind windows, Ausstellungsansicht, iolux, Berlin 2020.